Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist weiter gestiegen. Das geht aus der polizeilichen Kriminalstatistik 2013 hervor, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Mittwoch in Berlin vorgestellt hat.
Danach bleibt zwar die Gesamtzahl der registrierten Straftaten mit knapp sechs Millionen auf demselben Niveau wie in den Vorjahren, bei den Einbrüchen wurde jedoch der höchste Wert seit 15 Jahren erreicht: Insgesamt wurden 149.500 Fälle registriert – das sind 3,7 Prozent mehr als 2012. Rund alle dreieinhalb Minuten geschah damit im vorigen Jahr ein Wohnungseinbruch. Zurückgeführt wird die Entwicklung vor allem auf international agierende Einbrecherbanden. Sie sind laut dem nordrhein-westfälischen Innenminister Ralph Jäger bislang schwer zu fassen. Man stehe vor einem neuen Einbrechertyp, der die Ermittler vor neue Herausforderungen stelle.
Polizeigewerkschaft: Bürger fühlen sich nicht mehr sicher
Angesichts der steigenden Diebstahls- und Einbruchsdelikte warnt der Chef der Polizeigewerkschaft Oliver Malchow vor einem „Bürgeraufstand“. Malchow sagte der „Leipziger Volkszeitung“, er wisse nicht, wie lange es die Bürger noch hinnehmen, dass der Staat ihnen trotz hoher Steuern kein angemessenes Sicherheitsgefühl vermitteln kann. Daher erwarte er, dass sich die Bevölkerung deutlicher als bisher zu Wort meldet um vom Staat einen besseren Schutz der inneren Sicherheit einzufordern. Wenn dies dem Staat nicht gelingt, so Malchow, steht zu befürchten, dass die bereits vor Jahren geführte Diskussion um Bürgerwehren neu losbricht. Malchow kritisierte zudem, dass die Länder in Sachen innerer Sicherheit unterschiedliche Prioritäten setzen. So gebe Bayern bezogen auf seine Einwohnerzahl deutlich mehr für die innere Sicherheit aus, als Schleswig-Holstein, was dort am schlechtesten aufgestellt ist.
