Aufgepasst! Jede vierte Minute schlagen Einbrecher zu

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Rheinland-Pfalz – Bundesweit werden immer mehr Wohnungen aufgebrochen – statistisch gesehen schlagen Einbrecher jede vierte Minute zu. Nach einer erschreckenden Studie wird inzwischen jede 178. Wohnung oder Haus ausgeräumt, zumindest in den 120 größten Städten, wie eine Hochrechnung des Internetportals Preisvergleich ergab.

Polizei warnt: Keiner darf es Einbrechern zu leicht machen.

Polizei warnt: Keiner darf es Einbrechern zu leicht machen.
Foto: Polizei

Der materielle Schaden beläuft sich auf mehr als 450 Millionen Euro, wobei oft der Verlust der subjektiven Sicherheit und der von Erinnerungsstücken noch schwerer wiegt. Und: 84 Prozent der Delikte können von der Polizei im Bundesschnitt nicht aufgeklärt werden. In Köln, Stuttgart, Berlin und Hamburg liegen die Aufklärungsquoten nur zwischen 5,9 und 7,9 Prozent.

Zu den Einbruchshochburgen gehören nicht nur Köln, Berlin und Hamburg. Auch in Mainz und Kaiserslautern sollten sich Bürger nicht allzu sicher fühlen. Die Landeshauptstadt rangiert unter den Einbruchs-Hochburgen auf Platz 43. Jede 193. Wohnung wurde im vergangenen Jahr heimgesucht. Betroffen war jede dritte Straße. Dabei lag die Aufklärungsquote in der pfälzischen Stadt bei 25,3 Prozent, in Mainz bei 13,3 Prozent. Koblenz ist im Mittelfeld eingestuft – mit 197 Einbrüchen und einer Aufklärungsquote von 11,2 Prozent. Dies gilt auch für Trier (154 Fälle), aber mit der besseren Aufklärungsquote von 15,5 Prozent.

Nach den Zahlen des Koblenzer Polizeipräsidiums reißen die Einbruchserien nicht ab. Sie nehmen zu. Es sind vor allem reisende, aus Osteuropa stammende Banden, die in die Wohngebiete „hochprofessionell“ einfallen – vor allem in Autobahnnähe. Deshalb gilt die Aufmerksamkeit der Nachbarn, die verdächtige Fremde bemerken und die Polizei alarmieren, als der beste Schutz. Fahren die Einbrecher erst einmal davon, findet die Polizei nur noch selten ihre Spur – zumal Beute schnell umgeladen wird.

Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche in ganz Rheinland-Pfalz um 7,2 Prozent auf 5479 Fälle. Bei 2452 Fällen aber blieb es beim Versuch. „Fast 45 Prozent der Einbrüche sind also gestoppt worden, ehe die Täter wirklich etwas stehlen konnten“, stellt das Mainzer Innenministerium fest. Das spreche dafür, dass man die Wohnungen besser schützt und „man in der Nachbarschaft mehr aufeinander achtet“. Nach der Erfahrung der Polizei ziehen Einbrecher weiter, wenn sie mehr als 30 Sekunden brauchen, um ein Schloss zu knacken.

Nach den Gebieten der fünf Polizeipräsidien gegliedert, gab es 2012 in und um Koblenz 1764 Einbrüche, bereits 138 oder 8,5 Prozent mehr. Die Aufklärungsquote lag bei 16,4 Prozent. Im Bereich Rheinpfalz gab es 1057 Fälle (16 mehr). 18,5 Prozent konnten aufgeklärt werden. Im Raum Westpfalz schlugen Einbrecher 835-mal zu. Das waren 144 Fälle oder 20 Prozent mehr (Aufklärungsquote von 18,9 Prozent). Der Trierer Raum wurde eher geschont. Es kam zu 583 Einbrüchen, 19 weniger als im Jahr davor. In 19,2 Prozent der Fälle kam die Polizei den Tätern auf die Schliche. Sicherer als in Rheinland-Pfalz lebt es sich in München. Nahezu idyllisch ging es bei acht Einbrüchen im ganzen Jahr 2012 in Garmisch-Partenkirchen zu.